Ton van Lier, ehemaliger CFO des Schuhherstellers "Timberland":
Warum man im„Kurszentrum Ballenberg“ lernen sollte, Maßschuhe zu fertigen….
Nach einer Reihe von Skandalen haben viele Menschen die letzten Jahre das Vertrauen in die Wirtschaft verloren und realisiert, dass sie die Kontrolle zurück erobern müssen. Nicht nur die Finanzkrise und die Art und Weise, wie sich unsere Banker verhalten (haben), hat das Vertrauen allgemein erschüttert, auch die vielen Lebensmittelskandale (Gammelfleisch, Bioeier) und ernüchternde Arbeitszustände in Produktionsstätten, oftmals zu beobachten in den Fabriken in Fernost (Elektronik- und Bekleidungsindustrie).
Daher ist es nicht überraschend, dass immer mehr Menschen wieder selbst bestimmen möchten, was sie essen und mit was sie sich kleiden. Ein Trend in Richtung Slow Food (oft mit z.B. selbst gemachter Konfitüre, selbst gebackenem Brot oder selbst gebrautem Bier) zeigt, wie man versucht, die Kontrolle zurück zu gewinnen. Ein weiteres Beispiel sind die mittlerweile auf den Dächern der Großstädte gelandeten Bienenvölker, als alternativ zum Monokultur dominierte Standorte wo sie durch Umweltgifte ihren feinen Orientierungssinn verlieren. Das Ergebnis einer oft viel zu rücksichtlos geführten Agrarwirtschaft.
Das Kursangebot vom Zentrum Ballenberg passt erstaunlich gut in diesen Gedankengang und Trend. Das ist ein wichtiger Grund für mich, einen Kurs beim Zentrum Ballenberg zu besuchen und zwar einen für mich ganz besonderen.
Sechzehn Jahre lang arbeitete ich in der Führungsebene bei Timberland, eine Marke, ein Unternehmen das Schuhe, Bekleidung und Accessoires produziert und vermarktet. Nun können Sie sich fragen, wie kommt einen Holländer, der jahrelang bei einen Schuhmarke arbeitete, verantwortlich für die Schuhproduktion war und der als einer der Architekten und Pioniere galt, für das innerhalb des Unternehmens gefolgte Prinzip „Commerce & Justice“, dazu, beim Zentrum Ballenberg einen Kurs „Schuhmacherwoche“, also Schuhe selbst machen zu besuchen?
Die Schuhherstellung ist bei Timberland, arbeitsintensiver als bei vielen anderen Schuhmarken, trotzdem ist es ein industrielles Verfahren. Ich wusste, wie ein Schuh in einer Fabrik hergestellt wird, welche Kennzahlen dazu gehören, welche Gewinnspanne mit einkalkuliert werden soll und wie 30 Million Paar Schuhe im Jahr richtig eingeplant werden. Aber was ich nicht wusste ist, wie man selbst Hand anlegt, um sich sein eigenes Paar Maßschuhe zu fertigen und wie man die Herstellung von einem einzelnen Paar plant. Das war meine Herausforderung und Motivation! Genau wie es für viele heutzutage eine Herausforderung ist, von der industriellen Fertigung unabhängiger zu werden. Diese Reise zurück zur Fertigung im kleinen Maßstab, ist eine Reise, die sich wirklich lohnt.
Also hab ich mich beim Franz Kälin ( www.zwickmuehle.ch ) für eine Schuhmacherwoche angemeldet. Er organisiert mehrere Kurse im Jahr, dabei lernt man, wie man sich sein eigenes Paar Schuhe herstellt. Die Kurse gibt es in unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden. Zu meinem Erstaunen war seine erste Reaktion: „Es tut mir leid, aber zu Ihrem erwünschten Zeitpunkt, ist der Kurs bereits ausgebucht“. Also gibt es doch mehr Menschen als ich gedacht hatte, die sich dieser Herausforderung stellen. Einige Wochen später kam die Entwarnung. Es gab einen extra Kurs vom Zentrum Ballenberg. Ich wurde gefragt, ob ich Lust hätte an diesen Kurs organisiert vom Zentrum Ballenberg auf der BEA, also der größte Messe in Bern teilzunehmen.
Der nächste Schritt war, eine Unterkunft zu buchen. Ich fand eine kleine, nette Ferienwohnung in Muri bei Bern. Täglich suchte ich meinen Weg mit Zug und Tram, um in die Halle 4.1 der BEA zu gelangen. Wir fingen an (wir waren im Kurs mit insgesamt 8 Teilnehmer) unter der Leitung von Franz, unsere Schuhe anzufertigen
Warum man im„Kurszentrum Ballenberg“ lernen sollte, Maßschuhe zu fertigen….
Nach einer Reihe von Skandalen haben viele Menschen die letzten Jahre das Vertrauen in die Wirtschaft verloren und realisiert, dass sie die Kontrolle zurück erobern müssen. Nicht nur die Finanzkrise und die Art und Weise, wie sich unsere Banker verhalten (haben), hat das Vertrauen allgemein erschüttert, auch die vielen Lebensmittelskandale (Gammelfleisch, Bioeier) und ernüchternde Arbeitszustände in Produktionsstätten, oftmals zu beobachten in den Fabriken in Fernost (Elektronik- und Bekleidungsindustrie).
Daher ist es nicht überraschend, dass immer mehr Menschen wieder selbst bestimmen möchten, was sie essen und mit was sie sich kleiden. Ein Trend in Richtung Slow Food (oft mit z.B. selbst gemachter Konfitüre, selbst gebackenem Brot oder selbst gebrautem Bier) zeigt, wie man versucht, die Kontrolle zurück zu gewinnen. Ein weiteres Beispiel sind die mittlerweile auf den Dächern der Großstädte gelandeten Bienenvölker, als alternativ zum Monokultur dominierte Standorte wo sie durch Umweltgifte ihren feinen Orientierungssinn verlieren. Das Ergebnis einer oft viel zu rücksichtlos geführten Agrarwirtschaft.
Das Kursangebot vom Zentrum Ballenberg passt erstaunlich gut in diesen Gedankengang und Trend. Das ist ein wichtiger Grund für mich, einen Kurs beim Zentrum Ballenberg zu besuchen und zwar einen für mich ganz besonderen.
Sechzehn Jahre lang arbeitete ich in der Führungsebene bei Timberland, eine Marke, ein Unternehmen das Schuhe, Bekleidung und Accessoires produziert und vermarktet. Nun können Sie sich fragen, wie kommt einen Holländer, der jahrelang bei einen Schuhmarke arbeitete, verantwortlich für die Schuhproduktion war und der als einer der Architekten und Pioniere galt, für das innerhalb des Unternehmens gefolgte Prinzip „Commerce & Justice“, dazu, beim Zentrum Ballenberg einen Kurs „Schuhmacherwoche“, also Schuhe selbst machen zu besuchen?
Die Schuhherstellung ist bei Timberland, arbeitsintensiver als bei vielen anderen Schuhmarken, trotzdem ist es ein industrielles Verfahren. Ich wusste, wie ein Schuh in einer Fabrik hergestellt wird, welche Kennzahlen dazu gehören, welche Gewinnspanne mit einkalkuliert werden soll und wie 30 Million Paar Schuhe im Jahr richtig eingeplant werden. Aber was ich nicht wusste ist, wie man selbst Hand anlegt, um sich sein eigenes Paar Maßschuhe zu fertigen und wie man die Herstellung von einem einzelnen Paar plant. Das war meine Herausforderung und Motivation! Genau wie es für viele heutzutage eine Herausforderung ist, von der industriellen Fertigung unabhängiger zu werden. Diese Reise zurück zur Fertigung im kleinen Maßstab, ist eine Reise, die sich wirklich lohnt.
Also hab ich mich beim Franz Kälin ( www.zwickmuehle.ch ) für eine Schuhmacherwoche angemeldet. Er organisiert mehrere Kurse im Jahr, dabei lernt man, wie man sich sein eigenes Paar Schuhe herstellt. Die Kurse gibt es in unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden. Zu meinem Erstaunen war seine erste Reaktion: „Es tut mir leid, aber zu Ihrem erwünschten Zeitpunkt, ist der Kurs bereits ausgebucht“. Also gibt es doch mehr Menschen als ich gedacht hatte, die sich dieser Herausforderung stellen. Einige Wochen später kam die Entwarnung. Es gab einen extra Kurs vom Zentrum Ballenberg. Ich wurde gefragt, ob ich Lust hätte an diesen Kurs organisiert vom Zentrum Ballenberg auf der BEA, also der größte Messe in Bern teilzunehmen.
Der nächste Schritt war, eine Unterkunft zu buchen. Ich fand eine kleine, nette Ferienwohnung in Muri bei Bern. Täglich suchte ich meinen Weg mit Zug und Tram, um in die Halle 4.1 der BEA zu gelangen. Wir fingen an (wir waren im Kurs mit insgesamt 8 Teilnehmer) unter der Leitung von Franz, unsere Schuhe anzufertigen